Ergonomie
Ergonomie ist die Anpassung der Arbeit an den Menschen. Wenn die Arbeit an den Menschen angepasst werden soll, ist es wichtig Muskeln und Gelenke zu betrachten.
Wie setze ich meine Kräfte am besten ein?
Der Mensch ist eine phantastische Konstruktion und seine Funktionsweise wird von keinem technischen Wunderwerk übertroffen.
Zweifellos ist der Mensch gleichermaßen für körperliche und geistige Arbeit geschaffen und durch Einsatz unseres Intellekts – durch Nachdenken über unsere körperliche Arbeit – haben wir alle die Möglichkeit, das ganze Leben gesund zu bleiben.
Das ist wohl die Grundlage aller Lebensqualität:
„ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“.
WAS BEDEUTET ERGONOMIE?
Ergonomie ist die Anpassung der Arbeit an den Menschen. Bei der Anpassung der Arbeit an den Menschen - den Mitarbeitern des Unternehmens - ist es wichtig, Muskeln und Gelenke zu berücksichtigen.
Bei Muskelbelastung wird zwischen statischer und dynamischer Belastung unterschieden.
- Bei der statischen Arbeit befinden sich die Muskeln in einem konstanten Spannungszustand - dabei kommt es kurzfristig zu Ermüdung und Muskelschmerzen und langfristig häufig zu krankhaften Veränderungen von Muskeln und Sehnen.
- Bei dynamischer Arbeit werden die Muskeln abwechselnd gespannt und entspannt, und die Gelenke werden ständig bewegt. Diese Art von Arbeit regt den Kreislauf an, da frisches Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen ständig den Muskeln zugeführt wird.
Für die Gelenke gilt es, dass sie ständig in und um ihre „Mittelstellung“ herum arbeiten sollten – die natürliche Ruhestellung der Gelenke. Damit wird der Knorpel in den Gelenken am wenigsten belastet, und Gelenkabnutzung wird vorgebeugt.
Das Schultergelenk arbeitet am besten, wenn der Oberarm herabhängt. Der Ellenbogen verträgt schwere Arbeit am besten in einem Winkel von etwa 120°, leichte Arbeit in einem Winkel von etwa 90°.
Das Handgelenk arbeitet am besten in gerader Stellung in Verlängerung des Unterarms oder leicht zurückgebeugt, mit dem Daumen schräg aufwärts/einwärts.
Die Fingergelenke arbeiten am besten in leicht gebeugter Stellung.
Für die Beine ist der Wechsel zwischen Stehen, Gehen und Sitzen am besten.
Der Rücken arbeitet in aufrecht stehender Stellung am besten und wird in dieser Stellung am wenigsten belastet, da die Wirbelsäule ihre natürliche Krümmung einnimmt.
WICHTIGES ZUR ARBEITSPLATZGESTALTUNG
Unsachgemäße Faktoren beim manuellen Heben und Bewegen von Lasten sind z.B.,
- wenn schnell oder schräg zur Körperachse zu heben ist,
- wenn das Heben ruckartig begonnen oder beendet wird,
- wenn Rücken/Nacken verdreht, vorwärts oder seitwärts gebeugt werden. Die Belastung steigt mit dem Grad der Beugung, Verdrehung sowie mit der Dauer,
- wenn die Arme gehoben werden, insbesondere wenn die Hände über Schulterhöhe gehoben werden,
- wenn aus niedrigen Höhen gehoben wird, da nicht nur die Last, sondern auch der Körper, gehoben werden muss,
- wenn aus niedrigen Höhen gehoben wird, da nicht nur die Last, sondern auch der Körper, gehoben werden muss,
- wenn von der Seite oder mit nur einer Hand gehoben wird, da dabei der Rücken etwa doppelt so stark belastet wird, wie beim beidhändigen Heben vor dem Körper.
Für die Arbeitsplatzgestaltung gibt es verschiedene Lösungen, u.a.
- dass die Hilfsmittel in Bezug auf die Arbeit und den Anwender gestaltet sind. Erfordert das Heben keine Kraft, ist es vorteilhaft, wenn die Hilfsmittel sowohl stehend als sitzend benutzt werden können,
- dass der Abstand zur gewünschten Last während des gesamten Hubvorgangs, d.h. vom Ergreifen zum Abstellen der Last, so kurz wie möglich ist,
- dass die Arbeitshöhe so angepasst werden kann, dass eine optimale Arbeitsstellung möglich ist, d.h. die Last befindet sich nahe am Körper, zwischen Schenkelmitte und Ellenbogen, so dass der Rücken weder verdreht noch gebeugt wird.
EINSATZSITUATIONEN
Transport von Paletten und Gütern
Bei der Wahl eines Gabelhubwagens ist es wichtig,
- dass die Zug- und Schubkraft bei der Inbetriebsetzung so niedrig wie möglich ist
- dass die Deichsel ergonomisch geformt ist,
- dass die Pumpkraft zum Heben der Last bei einem manuell bedienten Wagen gering ist.
Logitrans Gabelhubwagen Panther ist mit einer ergonomisch geformten Deichsel versehen.
Die perfekt geformten Gleitbügel vorn sichern ein einfaches und leichtes Hinein- und Herausfahren bei geschlossenen Paletten.
Arbeit an Maschinen und Fließbändern
Bauteile sind von einer Palette auf der einen Seite des Anwenders zu entnehmen und auf einer Palette auf der Gegenseite abzulegen, oder vom Fließband zu entnehmen und auf Paletten abzulegen.
Ohne Hilfsmittel würden obige Situationen Hübe von und zu niedrigen Höhen bedeuten - und damit zu Belastungen führen. Ein Scherenhubwagen oder ein Logiflex wäre hier eine gute Lösung. Aus ergonomischer Sicht ist es bei der Wahl wichtig,
- dass der Anwender auf dem Boden genügend Bewegungsfreiheit hat, um das Verdrehen von Rücken und Nacken zu vermeiden,
- dass die Arbeitshöhe immer richtig ist, so dass Beugen vom Rücken - bei Arbeit in zu niedrigen Höhen - und Heben von Schultern und Armen - bei Arbeit in zu großen Höhen - vermieden werden,
- dass der Abstand zu den gewünschten Gegenständen so kurz wie möglich ist.
Wenn große und schwere Gegenstände zu hantieren sind, wird die Arbeit immer am besten stehend ausgeführt. In solchen Fällen ist ein Scherenhubwagen die ideale Wahl.
Wenn kleine und leichte Gegenstände zu hantieren sind, wobei die Arbeit sitzend ausgeführt werden kann, wird ein Logiflex bevorzugt.
Transportieren und Stapeln von Gütern
- auf engem Raum. Be- und Entladen von Kraftfahrzeugen.
Ohne Hilfsmittel wird eine solche Arbeit bei sowohl niedrigen als auch hohen Hüben in unzweckmäßigen Stellungen eine große Belastung ausmachen. Ein Logiflex Stapler ist deshalb hier die richtige Wahl, und aus ergonomischer Sicht ist es wichtig,
- dass die Pumpkraft zum Heben der Last bei einer manuell bedienten Ausführung gering ist, um Arme und Schultern so viel wie möglich zu schonen,
- dass der Stapler sehr manövrierfähig ist, um Arme und Rücken so wenig wie möglich zu belasten,
- dass die Deichsel den ergonomisch neuesten Greifwinkel- und Stärken entsprechen,
- dass alle Bedienungsfunktionen des Staplers in der Deichsel vorhanden sind. Im Gegensatz zum z.B. Heben/Senken durch ein Pedal, wo der Anwender während der Bedienung auf einem Bein stehen muss,
- dass der Anwender während der Bedienung einen guten Überblick über die Ladung und gleichzeitig eine korrekte Arbeitsstellung hat.
Heben von Fässern
- zum Abfüllen von Flüssigkeit auf andere Behälter.
Manuelles Heben und Kippen von Fässern erfordern zwei Personen und bedeuten eine enorme Belastung von Rücken und Armen.
Aus ergonomischer Sicht ist es wichtig,
- das Heben und Hantieren von Fässern nicht manuell vorzunehmen sind, da die Belastung von Rücken und Schultern zu groß ist.
Für alle Logiflex Stapler bietet Logitrans einen Fasskipper an, der Fässer heben, transportieren und um 360º drehen kann. Es können sowohl stehende als auch liegende Fässer aufgenommen werden. Handhydraulisch oder elektrisch, mit Greifern für 200 L Stahl-Sickenfässer und die meisten Standardfässer aus Kunststoff. Der Fasskipper schont ohne Zweifel viele Rücken.
Zum Handeln von liegenden Fässern sind Fassgabeln angeboten. Mit Fassgabeln können verschiedene Typen von Fässern, zylindrischen Körpern und Walzen hantiert werden.
Füllen und Entleeren von Behältern, größeren Kunststoffkisten, Gitterboxen
Aus ergonomischer Sicht muss die Möglichkeit einer korrekten Hebetechnik während der Arbeit vorhanden sein, ohne Rücksicht darauf, ob die Arbeit schwer oder leicht ist. Es reicht also nicht aus, dass der Behälter gehoben wird, damit sich die Oberkante in einer korrekten Arbeitshöhe befindet - es ist notwendig, dass der Behälter gekippt werden kann, so dass die Gegenstände ohne Vornüberbeugen des Rückens erreichbar sind.
Es ist wichtig,
- dass der Rücken in "Mittelstellung" arbeiten kann,
- dass der Abstand zum Inhalt des Behälters so kurz wie möglich ist.
Für solche Situationen ist ein Logitilt oder ein Rotator einsetzbar. Beide ermöglichen das Kippen eines Behälters oder Kastens, wobei der Anwender bei der allmählichen Änderung des Kippwinkels eine gute Arbeitsstellung für den Rücken erreicht, wenn der Behälter zu füllen oder entleeren ist. Damit ist der kürzeste Abstand zum Inhalt des Behälters und die geringste Belastung von Rücken und Schultern gewährleistet.
Der Logitilt kann einen Behälter bis zu 90º kippen. Die Arbeitshöhe ist von 750-950 mm einstellbar, so dass die Arbeit nach Bedarf stehend oder sitzend ausgeführt werden kann. Die Deichsel lässt sich zur Seite drehen, so dass die Öffnung des Behälters frei zugänglich ist.
Ein Rotator kippt einen Behälter 180º nach beiden Seiten.
EU FOKUS AUF ERGONOMIE
Umfrage zu Arbeitsbedingungen
Das Europäische Institut zur Verbesserung der Lebens und Arbeitsbedingungen in Dublin führte 1996 Untersuchung der Arbeitsverhältnisse durch (Interviews eines repräsentativen Querschnitts der erwerbstätigen Bevölkerung, etwa 1.000 Arbeitnehmer in jedem EU-Staat, d.h. 15.800 Personen). Bei dieser Untersuchung nannten 30% der Befragten Rückenschmerzen als häufigste Gesundheitsbeschwerden. Diese Problemstellung ist also ernst zu nehmen.
Arbeitsplatzbeurteilung entsprechend der EU-Richtlinie 89/391/EWG vom 12. Juni 1989
Um einen Überblick über die Arbeitsverhältnisse in einem Unternehmen zu bekommen, bietet sich eine Arbeitsplatzbeurteilung an. Innerhalb der EU wird dies durch die EU-Richtlinie 89/391/EWG vom 12. Juni 1989 (Richtlinie des Rates über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer bei der Arbeit) geregelt. Eine Arbeitsplatzbeurteilung wird in Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitgeber, dem Mitarbeiter und der Sicherheitsorganisation des Unternehmens durchgeführt und bildet einen guten Ausgangspunkt für einen Handlungsplan und Prioritäten bei der Verbesserung der Arbeitsverhältnisse.
Die Arbeitsplatzbeurteilung dient insbesondere dazu, den durch Arbeit entstandenen physischen Verschleiß zu beseitigen oder zu vermindern. Die Arbeitsplatzbeurteilung hat einen gut eingerichteten, flexiblen Arbeitsplatz mit vernünftiger Arbeitsgestaltung zum Ziel.
Die Arbeitsschutzgesetze der EU schreiben vor, dass manuelles Hantieren, das Gefahren für Sicherheit oder Gesundheit mit sich bringt, zu vermeiden ist. Ist es unvermeidlich, so sind wirksame Maßnahmen zum Schutz gegen die Gefahren zu ergreifen. Geeignete technische Hilfsmittel sind einzusetzen, wenn dies möglich und sinnvoll ist und immer dann, wenn das manuelle Hantieren die Gesundheit gefährdet.